Die heuer angebotenen Touren waren sehr gut besucht, Architekturinteressierte aus dem Inland und Ausland hatten wieder die Gelegenheit wahrgenommen, sich von Planern, Bauherren und Handwerkern die Geschichten verschiedenster Gebäude erzählen zu lassen.
Das diesjährige Thema „genius loci“, der Geist oder die Merkmale eines Ortes, welches eine Planung beeinflussen sollten, damit dieses sich positiv in einen Ort einfügt, wurde anschaulich durch die verschiedenen ausgewählten Gebäude erklärt:
Ob es das neue Mehrzweckgebäude mit Bibliothek im Dorfzentrum von St. Martin im Passeier war, welches sich im Rhythmus und Dachform dem Bestand anpasst, jedoch in der Anwendung der Materialien neue Wege geht, die Erweiterung des Grieserhofes in Bozen, wo sich die neuen Baukörper harmonisch um den Park und Hofraum schließen und so einen wertvollen öffentlichen Raum gestalten oder auch das neue Panoramic Lodge in Reiswald, welches sich in den Ort einfügt, dessen Gliederung und Dachformen aufnimmt ohne als große Hotelanlage ins Auge zu fallen, alles sind Beispiele, die zeigen, wie Architektur im Stande ist, durch gekonnte, sensible Konzepte, Planungen und Ausführungen positiv wirkende Räume entstehen zu lassen.
Ebenfalls konnten sich die Teilnehmer über Sanierungen und Erweiterungen alter Höfe begeistern, so dem Mairhof in Partschins oder dem Feirumhof in Unterinn am Ritten, welche durch gezielte Eingriffe zu zeitgenössischen Wohnbauten umgestaltet worden waren, ohne ihren Charakter als historische Zeitzeugen zu verlieren.
Positiv vermerkt wurde auch allgemein, dass nicht nur über Architektur gefachsimpelt wurde, sondern über die Abläufe eines Baues gesprochen wurde, auch die Hintergründe der Entstehung, Schwierigkeiten bei den Umsetzungen erwähnt wurden und so eine runde Geschichte um die Entstehung der uns umgebenden Bauten entstand:
Die Besucher, welche an mehreren Touren teilnahmen, entdeckten die Unterschiede zwischen der Baukultur in Villnöss mit dem neuen Hotel Tyrol und dem umgestalteten Hotel Kabis und jener im Pustertal mit dem dem Bahnhof samt Fußgängerbrücke in Vierschach und der Neugestaltung der Fußgängerzone in Innichen, Unterschiede welche die Bautradition in unserem Land prägen.
Die Partner Architekturstiftung Südtirol, IDM, HGV, lvh und die unterstützende Firma Schweigkofler sind bemüht, auch in den kommenden Jahren diese wertvolle Initiative weiterzuführen.
Bozen, den 21.5.2019 mw